Atomfreie Zukunft
Elfi-Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft
Förderung von Projekten und Privatpersonen
Die Stiftung „Atomfreie Zukunft“ wurde in den Jahren 2001 – 2004 auf Initiative der überparteilichen Plattform gegen Atomgefahren Salzburg (PLAGE) gegründet. Möglich wurde die Errichtung der gemeinnützigen Stiftung durch eine großzügige Vererbung der langjährigen PLAGE-Mitarbeiterin Elfriede Gmachl, die im Dezember 2000 völlig unerwartet verstarb.
Die Stiftung fördert Arbeiten und Projekten von Privatpersonen und Initiativen, die sich mit folgenden Inhalten auseinandersetzen:
- Umwelt- und Gesundheitsschutz, insbesondere der Schutz vor ökologischen, gesundheitlichen, wirtschaftlichen, demokratiepolitischen und militärischen Auswirkungen der Anwendung atomarer oder analoger Energien sowie vor negativen Auswirkungen der Energiewirtschaft und Energieverwendung allgemein.
- Entwicklung und Verbreitung ökologisch und gesundheitlich verträglicher, nachhaltiger Energiebereitstellung und -verwertung
Geschichte
Etappen der Stiftungsgründung
Elfriede Gmachl starb zum Jahresende 2000. Es gab keine hinterbliebenen Verwandten, daher hinterließ sie ihr gesamtes Vermögen der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren. Ein Kreis von PLAGE-Geistern war seit Längerem von ihrem letzten Willen in Kenntnis gesetzt. Die Höhe des Vermögens war aber für alle PLAGE-Mitglieder überraschend. Die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung schien daher der sinnvollste Weg.
2001
Frühjahr: Verhandlung vor dem Verlassenschaftsgericht
Juli: Einantwortungsurkunde des Gerichts, rechtskräftig mit August 2001.
Herbst: Allgemeine Konzipierung der Stiftung, Namensgebung, Entwürfe des Stiftungszwecks.
2002
Entwürfe für die Stiftungssatzung und Stiftungserklärung.
2003
Endfassung und Einreichung der Stiftungserklärung.
4. Dezember: Die Stiftungsbehörde genehmigt per Bescheid die Stiftungserklärung: „Gemäß §5 und 6 des Bundes-Stiftungs- und Fondsgesetzes, BGBl. Nr. 11/1975 (…) wird die Errichtung einer Eli-Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft als zulässig erklärt.“
2004
Jänner: Einreichung der Stiftungssatzung sowie des Vorschlags zur Besetzung des Stiftungsrates samt deren Einverständniserklärungen.
24. Februar: Im Auftrag des Landeshauptmanns von Salzburg wird im Amtsblatt zur Wiener Zeitung die Errichtung der Stiftung verlautbart.
25. März: Die Stiftungsbehörde genehmigt per Bescheid die Stiftungssatzung sowie die vorgeschlagenen acht Stiftungsratsmitglieder („erstmalige Bestellung der Stiftungsorgane“).
21. April: Bekanntgabe des Ergebnisses der Wahl von Stiftungsratsvorsitzendem und Stellvertreter an die Stiftungsbehörde. (Mag. Heinz Stockinger, MMag. Peter Machart.)
8. Juni: 1. Stiftungsratssitzung in Salzburg. Festlegung einer Geschäftsordnung für den Stiftungsrat, sowie eines Verfahrens zur Auswahl von Projekten zur Förderung.
Bis Jahresende: Endgültige Veranlagung des Stiftungsvermögens in langfristige Veranlagungsformen.
Nähere Informationen zur Stiftung finden Sie in der Plattform-News Sondernummer PN 2004/04: "Elfi Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft"
Elfriede Maria Gmachl
Eine großzügige Förderin der Anti-Atom-Bewegung
Bild: Elfi Gmachl beim PLAGE-Flohmarkt 1997 in ihrem Element - der Buchabteilung.
1994 stieß Elfriede Maria Gmachl, damals schon fast siebzig, aber rege und rüstig, zur PLAGE. Der Einsatz für wertvolle Anliegen der Allgemeinheit sowie die anregende und freundschaftliche Runde der PLAGE-Geister machte dieses Umfeld zu einer Art Heimat für Elfriede. Deshalb arbeitete sie bis zu ihrem Lebensende im Dezember regelmäßig ehrenamtlich mit – und beschenkte bei ihrem Ableben die PLAGE mit ihrem Vermögen.
Die Absicht dazu hatte sie zwar schon einige Zeit vor ihrem Tod mehrfach durchblicken lassen – welches Vermögen ihre große Kunstsammlung und ihre Geldanlagen darstellten, hatte die pensionierte Bankangestellte jedoch vor allen Bekannten verborgen. Diskretion, Geschick und Glück dürften sich vereint und ihr große Gewinne bei Aktienkäufen beschert haben. So überraschte die Höhe des Gmachl-Vermögens auch jene, denen sie den Willen, es der PLAGE zu vererben, mitgeteilt hatte.
„Eine großzügige Förderin der Antiatom-Bewegung“ hat die PLAGE daher an ihrem Grabstein anbringen lassen. Und diese Förderung soll zukünftig über die „Elfi-Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft“ sowohl der Anti-Atom-Arbeit in Salzburg, als auch Projekten weit darüber hinaus zugutekommen. „In dankbarer Erinnerung“, wie die Grabinschrift noch hinzufügt, wird daher die Salzburger Plattform gegen Atomgefahren Elfi Gmachl – auch als Freundin – stets behalten.
Elfriede Gmachl im Portrait
Alles Gute zum 75er!
Ein Mensch
schon etwas in den Jahren
doch jung im Herzen und Gebaren
nimmt regen Anteil am Lauf der Welt
und kennt sich aus in Kunst und Geld.
Doch geht es um Atomgefahr
wird sie zur Spezialistin gar.
Sei's Kunstauktion oder Versand
am Flohmarkt ist's der Bücherstand
viel Engagement sie hier beweist
und ist ein wahrer PLAGEGEIST!
Bewundernswert mit soviel Schwung
wie sie es macht, das hält sie jung.
Wir danken Dir für deine Treue
und hoffen, daß Du ohne Reue
noch weiter recht oft bei uns bist
und nicht nur schöne Bücher liest.
Zum 75er ganz klar
steht da die Gratulantenschar
und wünscht von ganzem Herzen heut'
Gesundheit, Glück, Zufriedenheit
und viele schöne Jahr' und Tage
mit uns zusammen in der PLAGE.
Nachruf für Elfriede Gmachl
Für Elfriede Gmachl
Völlig überraschend ist PLAGEgeist Elfriede Gmachl am 28. Dezember 2000 - erst 75 jährig - gestorben. Unbegreiflich für uns alle, die sie noch ein paar Tage zuvor fröhlich und agil wie immer, bei einer kleinen PLAGE/ÖNB-Weihnachtsfeier getroffen haben.
Den meisten wird Frau Gmachl wohl von den Plage-Flohmärkten in Erinnerung sein. Ihre besondere Leidenschaft galt der "Buchabteilung", die sie fachlich und monetär bestens betreute und grundsätzlich alle drei Flohmarkttage durchgehend (!) im Einsatz stand. Neben ihrem Amt als Rechnungsprüfer Stellvertreterin war Sie auch immer zu Stelle, wenn Hilfe beim Versand im Büro gefragt war.
Aber nicht nur uns PLAGEgeistern war sie ein Begriff. Durch ihr Interesse an Kunst, Kultur, Politik und Gesellschaft konnte man sie praktisch überall antreffen - bei Kunstauktionen, Vernissagen, Diskussionsveranstaltungen, etc.
Sie war eine angenehme, fröhliche, manchmal etwas schrullige Weggefährtin, abgehen wird sie uns wohl allen, und die Lücke, die sie hinterlässt, wird nie ganz geschlossen werden können...
Elfriede Gmachl war eine passionierte Kunstsammlerin. Die Kunstsammlung aus ihrem Nachlass wurde vom Dorotheum in Salzburg versteigert. Nachstehend die Laudatio von Dr. Anton Gugg aus dem Auktionsführer.
Der Stiftungsrat
Das Team der Stiftung Atomfreie Zukunft
Mag. Heinz Stockinger
Vorsitzender des Stiftungsrates
ehem. Hochschullehrer für Französisch, Frankreichkunde und Frankophonie; Ehrenobmann der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren; Salzburg
Thomas Neff
Stellvertreter
Heilmasseur, PLAGE-Kassier, langjähriger Antiatom-Aktivist, Kontaktperson für Zuwendungen an die Elfi-Gmachl-Stiftung. Schleedorf bei Neumarkt/W.
Dr. Hannes Augustin
Biologe, Umweltaktivist, Geschäftsführer der Landesgruppe Salzburg des Österreichischen Naturschutzbundes (ÖNB); Mitbegründer der Plattform gegen die WAA Wackersdorf (PLAGEVorläuferin); Salzburg.
Gerhild Kremsmair
stv. Obfrau der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren (PLAGE); ehm. Obfrau der Mütter für atomfreie Zukunft; Salzburg.
Dr. Peter Machart
Ökologe, AHS-Lehrer, Obmann der Salzburger Plattform gegen Atomgefahren, Solarkocher-Experte; Salzburg.
Wir trauern um
Dr. Wolfgang Rucker
(gestorben im Jänner 2024)
ehem. Frauenfacharzt und jahrzehntelanger Berater der PLAGE; Salzburg.
Dipl.-Ing. Georg Spiekermann
Umwelt- und Energieingenieur, langjähriger Antiatom- und Friedensaktivist; Enns.
Univ. -Doz. Dr. Peter Weish
Humanökologe und Strahlenbiologe, Wien.
Förderungen
Unterlagen für Ihren Antrag
Hier finden Sie alle relevanten Unterlagen, um einen Förderantrag an die Elfie-Gmachl-Stiftung stellen zu können.
Berücksichtigt werden nur Anträge, die vollständig ausgefüllt bis spätestens 30. September des laufenden Jahres bei der Stiftung eingelangt sind. Die Entscheidung über die Mittelvergabe erfolgt durch den Stiftungsrat bis Jahresende (in Ausnahmefällen bis spätestens 31. Jänner des Folgejahres). Weitere Details entnehmen Sie bitte nachstehender Geschäftsordnung!
- Formular zur Einreichung von Projektanträgen
- Geschäftsordnung des Stiftungsrates der Elfi-Gmachl-Stiftung
- Satzung der Elfi-Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft
- Fördervereinbarung der Elfi-Gmachl-Stiftung Atomfreie Zukunft
Beispiele für bisher (mit)geförderte Projekte:
2022: Radioaktivitätsmessgerät zur Uranminensanierung-Begleitkontrolle (NGO Aghirin'man)
2021: Radioaktivitätsmesskoffer für Schulen
2020: Forum (Keine) Zukunft für Atomwaffen in Europa 2021 (Veranstalter: IPB)
2019: Filmprojekt: "Raus aus dem Euratomvertrag"
2018: International Forum to promote the Nuclear Ban Treaty
2017: Filmprojekt: Legacy Warnings!
2016: Radioaktivitätsmesskoffer für den Unterricht
2015: Hibakusha-Tour: 70 Jahre Hiroshima und Nagasaki.
2014: Druckförderung für Buch der Robert-Jungk-Bibliothek: Sonne statt Atom
Projekte bis 2013: Sondernummer der Plattform-News zum 10. Jahrestag der Stiftunggründung
Links
- PLAGE: Homepage der überparteilichen Plattform gegen Atomgefahren Salzburg
- Stiftungen in Deutschland: Homepage des Naturschutzbundes Deutschland mit einer
umfangreichen Linkliste zu Stiftungen aus dem Bereich Natur-
und Umweltschutz